Entstehung

 

Tai Chi Chuan ist eine chinesische Kampfkunst, die der Überlieferung nach zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert entstanden ist. Der legendäre Begründer ist der daoistische Mönch und Unsterbliche Zhang Sanfeng. Er soll in den Wudang-Bergen den Kampf zwischen einer Schlange und einem weißen Kranich beobachtet haben und fasziniert von dieser natürlichen Szene, seine Kampfkunst (Wushu) zur inneren Kampfkunst dem Tai Chi Chuan weiterentwickelt haben.

Seit Zhang Sanfeng wurde die innere Kampfkunst in den daoistischen Klöstern der Wudang Berge gelehrt, zur reinen Selbstverteidigungskunst weiterentwickelt und tradiert.

Erst im 17. Jh. soll der reisende Mönch Wang Zongyue seine Künste an die Familie Chen weitergegeben haben. So soll der älteste noch heute bekannte Chen-Stil entstanden sein.

In der 1. Hälfte des 18. Jh. wurde erstmals ein Außenstehender durch die Chen-Familie in die Kunst des Tai Chi Chuan unterwiesen. Das Oberhaupt der Chen Familie, Chen Changxing, akzeptierte Yang Luchan als Schüler im inneren Kreis der Familie und lehrte Ihn den Chen Stil.

Yang Luchan entwickelte den Chen Stil weiter und wurde zum Begründer des Yang Stils. Der traditionell in der Yang Familie übermittelte Stil wurde weiterentwickelt und führte dazu, dass Yang Chengfu (1883-1936) den Beinamen „Der Unbesiegbare“ erhielt.

Yang Chengfu ist es zu verdanken, dass der Yang Stil aus der Familientradition heraus auch öffentlich weitergegeben wurde.

 

Tai Chi in unserer Zeit

 

In der heutigen Zeit ist es für uns Menschen nicht mehr zwingend erforderlich“ unsere Haut zu retten“ und sich körperlich zu wehren und doch sind die Übungs-Prinzipien des Tai Chi , welche die „alten“ Chinesen zu solch erfolgreichen und geschickten Kämpfern haben werden lassen, auch hier und heute für uns wichtig. Als Beispiel nur ein wichtiges Übungsprinzip,- die Weichheit- der Übende soll sich wie im Wasser bewegen und wie Wasser sein. Beständig fließen wie der große gelbe Fluss, sagt die Überlieferung. Wenn wir uns also entspannt, locker, ruhig und fließend in und durch die Tai Chi - Bilder bewegen, so wird diese Abfolge der Bilder, auch Tai Chi- Form genannt, zu einer meditativen Bewegungskunst. Vom ersten Üben an wird es zu einer ganzheitlichen Erfahrung für uns Menschen, da wir den Körper einladen zu seiner natürlichen Lockerheit zurück zu finden. Unsere Gefühle und Stimmungen harmonisieren sich und der Geist wird ruhiger, heiter und gelassen.

 

„Nur ein entspannter Mensch, ist ein gesunder Mensch.“